Fallbeispiel für
Autismus-Spektrum-Störung
Autismus ist ein „Störungsbild“ mit vielen Facetten. Neben den Schwächen im persönlichen Umgang verfügen viele Menschen mit Autismus über besondere Fähigkeiten und Stärken.
Eine zentrale Rolle bei der Auswahl der künftigen Arbeit spielt das Interesse für eine bestimmte Tätigkeit. Die besondere Herausforderung liegt darin, die vorhandenen Stärken und die persönlichen Interessen in Einklang zu bringen und realistische Perspektiven und Rahmenbedingungen zu entwickeln. Dadurch wird es Betroffenen ermöglicht ihr Leistungspotenzial in der für sie geeigneten Form besser auszuschöpfen um die Chancen für eine dauerhafte berufliche und soziale Eingliederung zu erhöhen.
Daten: | m, 43 J, verheiratet, 2 Kinder |
Diagnose: | Störung aus dem Autismusspektrum im Sinne eines Asperger-Syndrom, Herzinfarkt |
Beruf: | KfZ-Mechaniker |
Problem: | Angst- und Unsicherheitsgefühle im sozialen Kontakt, erhöhte Stressanfälligkeit mit starken Somatisierungsbeschwerden, verminderte kognitive Flexibilität, Angst vor Veränderungen und neuen Situationen, psychische Minderbelastbarkeit |
Rehadauer: | 15 Monate |
Ziele: | Berufliche Eingliederung bei einem neuen Arbeitgeber mit Anpassung der Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz |
Vorlaufphase: | Erstgespräch und Anmeldung über Fachberater |
Zuweisung: | Kurzbericht und Empfehlung |
Orientierung: | Erstellung des Leistungsbildes, Befund- und Eingliederungsplan |
Aufbauphase: | Einzelgespräche, Aufbau von entspannungsfördernden Techniken (u.a. mit Hilfe von Biofeedback und eines Fitnesstracker), Berufliche Orientierung, Anbahnung einer therapeutischen Anbindung, Unterstützung bei der Praktikumsakquise, Praxis –stufenweise Arbeitsaufnahme bei einem neuen Arbeitgeber |
Integrationsphase: | Eingliederungsgespräch, Einschaltung externer Dienstleister |
Ergebnis: | Arbeitsvertrag für 8 h/täglich als KfZ-Mechaniker bei einem neuen Arbeitgeber |