Fallbeispiel für
Coronavirus-Erkrankung
Die gesundheitlichen Folgen nach einer Coronavirus-Erkrankung können, auch bei milden Verläufen, bei Betroffenen sehr unterschiedlich verlaufen. Daher muss der berufliche Wiedereingliederungsprozess bei Post-Covid individuell auf die Beschwerden und Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt werden.
Daten: | w, 55 J, verheiratet, 2 Kinder |
Diagnose: | Coronavirusinfektion 06/2020, kognitive Einschränkungen, körperliche Minderbelastbarkeit |
Beruf: | Arzthelferin |
Problem: | Ausgeprägte und anhaltende körperliche Minderbelastbarkeit, Migräneattacken, Atembeschwerden, Daueraufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit eingeschränkt, erste stufenweise Wiedereingliederung nach Hamburger-Modell gescheitert |
Rehadauer: | 12 Monate |
Ziele: | Berufliche Eingliederung bei ihrem bestehenden Arbeitgeber mit Anpassung der Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz |
Vorlaufphase: | Erstgespräch und Anmeldung über Rehafachberater |
Zuweisung: | Kurzbericht und Empfehlung |
Orientierung: | Erstellung eines aktuellen kognitiven Leistungsbildes, Rehaplan, Befund- und Eingliederungsplan |
Aufbauphase: | Einzelgespräche, individuelles kognitives Training, fokussierte medizinische und therapeutische Maßnahmen noch bestehender Funktionseinschränkungen (z.B. Atmung, körperliche Minderbelastbarkeit), Kontakt zum Arbeitgeber, Arbeitsplatzbegehung, Planung der stufenweisen Aufnahme einer zunächst klar umschriebenen Beschäftigung |
Integrationsphase: | Regelmäßige Eingliederungsgespräche mit den Beteiligten am Eingliederungsprozess, parallel weiterführende med. und therapeutische Maßnahmen, stufenweise Aufbau der Arbeitszeiten und Tätigkeitsinhalte |
Ergebnis: | Weiterführung des Beschäftigungsverhältnisses als Arzthelferin mit 7 h/täglich, in einem neuen und klar umschriebenen Tätigkeitsbereich am Empfang und im Labor |